Hey Bear - Reiseberichte USA

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Hey Bear!
Katmai-Bären haben etwas mit ihren vielen Gästen aus der ganzen Welt gemeinsam. Sie gehen gerne an den Strand. Und der liegt genau parallel zu dem Weg, der zum Campingplatz führt. Und da laufen jeden Tag Dutzende von Campern mehrmals am Tag hin und her, nur wenige Meter vom Bärenstrand entfernt. Da kann es schon einmal passieren, dass man einem Bären begegnet.
Am zweiten Abend treffen wir auf dem Weg auf eine Gruppe von Leuten, die sich nicht von der Stelle bewegen. Alle schauen ganz gebannt Richtung Meer - oder besser gesagt - Richtung Bär. Der ist nur ca. 10-15 Meter (33-49 ft.) entfernt und schaut ganz gebannt auf uns. Wir haben ganz am Anfang in der Katmai School of Bears gelernt, dass wir immer viel Lärm machen sollen, wenn wir unterwegs sind.
Am besten sollen wir die ganze Zeit "Hey Bear!" rufen. Und genau das mache ich jetzt. Nun schaut der Bär bloß noch gebannt auf mich. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das vielleicht keine so gute Idee war. Bis vor kurzem dachte ich noch, dass erwachsene Grizzlys nicht auf Bäume klettern können. Ich kann das eigentlich auch nicht. Aber es wäre vielleicht eine Option gewesen, falls der Bär jetzt wirklich auf mich zukommen sollte.
Ich überlege fieberhaft, was ich jetzt machen soll. Wenn der Bär daher kommt, sollte ich auf jeden Fall von den anderen weg gehen. Die könnten mir eh nicht helfen und dann ziehe ich wenigstens keinen nicht mit rein. Am liebsten würde ich die Zeit ein paar Minuten zurück drehen und den Schnabel halten.Aber dazu ist es jetzt zu spät. Keine Ahnung, was meinem vierbeinigen Gegenüber gerade durch den Kopf geht. Oder was die anderen gerade denken. Wahrscheinlich geht denen die Düse genau so wie mir - nur ohne das Gefühl, was Blödes gemacht zu haben.
Nach endlosen Schrecksekunden verliert der Bär das Interesse und geht einfach weiter - in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Uns fällt allen ein Stein vom Herzen. Außer mir selbst macht mir keiner Vorwürfe. Ein Wanderer, der uns entgegen kommt, macht uns noch darauf aufmerksam, dass gerade noch ein anderer Bär über den Weg gelaufen ist, ca. 50 Meter (164 ft.) hinter uns. Langsam wird unser Alaska-Trip doch etwas abenteuerlich. Und das sollte nicht die letzte aufregende Begegnung bleiben.
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