Luau im Renaissance - Reiseberichte USA

Elisabeth am Grand Canyon mit Laptop
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Luau im Renaissance Wailea Ressort (bei Kihei)
Ein Luau ist der kulturelle Höhepunkt jeder Hawaii-Reise. Die Kombination aus Hula-Veranstaltung und traditionellem Essen wird auf allen Inseln angeboten. Die Veranstaltungen sind sehr verschieden. Nach dem Old Lahaina Luau, das als relativ authentisch gilt, besuchen wir auch das polynesische Luau im Renaissance Wailea Ressort in der Nähe von Kihei. Im alten Hawaii war der Hula ein heiliger Tanz, mit dem religiöse Botschaften und Traditionen weitervermittelt wurden. Der Hula war ausschließlich den Männern vorbehalten. Ein falscher Schritt kam einem Todesurteil gleich. Davon ist bei den kommerziellen Veranstaltungen der Neuzeit nicht mehr viel zu spüren, vor allem bei den Luaus in den vielen Hotelressorts.
Wo geht's hier zum Luau?
Nachdem wir bei einer freundlichen Dame in der Hotellobby unsere Tickets erworben haben, folgen wir ihren Anweisungen und fahren mit dem Lift nach unten. Dort folgen wir den Schildern zum "Public Luau Garden" und einigen Touristen, die kurz vor uns eingecheckt haben. Nachdem wir die halbe Hotelanlage durchquert haben, stehen wir vor einem Schild "Entrance Luau Garden" und einem Imu (traditioneller Erdofen), der nicht in Betrieb ist. Ansonsten stehen wir vor dem Nichts. Weit und breit sind keine anderen Gäste zu sehen und, was uns noch stutziger macht, auch keine Tische und Stühle. Weitere ratlose Gäste folgen uns. Gemeinsam treten wir den Rückweg an und sehen eine lange Menschenschlange und einen Hotelbediensteten, der uns bestätigt, dass diese Menschen alle für das Luau anstehen.
Plastikstühle, amerikanische Hits und keine Hawaiianer

Wir beginnen, um unseren Platz in der ersten Reihe zu bangen. Hier herrscht das Prinzip "First come - first serve" - wer zuerst kommt, bekommt auch die besten Plätze. Der Lei kostet hier 8 $. Dafür bekommen wir eine Korallenkette umgehängt, die hier auch jeder Gast bei Hilo Hattie bekommt, dem führenden Souvenirladen auf ganz Hawaii. Ein Besuch bei Hilo Hattie ist absolute Pflicht, wenn Sie auf Hawaii sind. Die Kette und ein kostenloses Erfrischungsgetränk und hawaiianische Knabbereien bekommen Sie auch, wenn Sie nichts kaufen.

Bei der Platzwahl haben wir Glück. Wir ergattern einen Platz ganz vorne, zwar ganz außen, aber immerhin in der ersten Reihe. Wir nehmen auf weißen Plastikstühlen an Plastiktischen statt, Gartenmöbel, wie wir sie auf dem Balkon stehen haben. Das Ambiente ist beim Old Lahaina Luau etwas gediegener, aber es kommt ja auf die Show an. Die freundlichen Amerikaner um uns rum stellen sich sofort vor und nehmen auch sofort unsere umfangreiche Kameraausrüstung interessiert zur Kenntnis. Ob mein Mann Fotograf ist, möchte die Dame aus Wisconsin wissen und ob wir hier ein Video drehen. Ich erkläre ihr unsere Absichten.

Statt hawaiianischer Lifemusik dudeln gängige Unterhaltungsmusik und amerikanische Hits über den Lautsprecher. Gelegentlich spielt auch eine Band auf, meist dasselbe Repertoire. Einheimische Klänge sind selten. Statt freundlichen Einheimischen in traditioneller Kleidung bedienen hier mürrisch wirkende Weiße in Straßenkleidung und unattraktiven Jacken. Eine Jacke brauchen wir selbst bald, vom Meer her weht ein frischer Wind.

Aloha mit Küsschen, Hula-Hula und ein amerikanisches Dinner
Der Prospekt zeigt eine Vorführung direkt am Strand - mit einer wunderschönen Abendstimmung über dem Meer im Hintergrund. Tatsächlich ist die Bühne im Garten des Hotels aufgebaut. Meer und Strand haben wir im Rücken, wenn wir der Aufführung folgen. Wir fühlen uns ein wenig verschaukelt - von wegen "Beach Luau". Aber wenigstens erleben wir noch einen malerischen Sonnenuntergang.
Damit das Warten nicht zu lange wird, findet auf der Bühne die obligatorische Hula-Schulung statt. Damit die Gäste endlich so richtig in Schwung kommen, dürfen alle Herren aufstehen, um den Tisch herum gehen und jeder Dame ein Küsschen auf die Wange drücken - natürlich mit einem fröhlichen Aloha! Manfred entgeht dieses Vergnügen, er fotografiert gerade. Dafür komme ich in den Genuss eines Aloha-Kusses von sechs amerikanischen Herren in den besten Jahren.
Punkt 18 Uhr wird auch hier das Schwein, das seit dem frühen Morgen im traditionellen Erdofen Imu gegart wurde, vor den Augen der hungrigen Zuschauer wieder ausgegraben. Es riecht etwas weniger streng als im Old Lahaina Luau. Ansonsten ist das Buffet eher auf den amerikanischen Durchschnittsgeschmack zugeschnitten und das Dessert-Buffet lässt Erinnerungen an die Hotel-Buffets in Las Vegas wach werden.
Ein Hauch von Las Vegsas
An Las Vegas erinnert auch die Show selbst. Ein cooler Entertainer führt durch das Programm und gibt gelegentlich auch sein Können als Chansonsänger zum besten, schäkert charmant mit dem Publikum, das immer wieder auf die Bühne darf. Neben Hula sind auch Tänze aus Neuseeland und Tahiti zu bewundern - ein polynesisches Luau ist eben internationaler. Dafür haben wir beim traditionellen Old Lahaina Luau einen besseren Einblick in die Entwicklung und die Kunst des Hula erhalten - allerdings ohne diesen Hauch von Las Vegas, den wir in Hawaii auch gar nicht gesucht haben.
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